Das mache ich gern. Ich bin ja dabei, meine Homepage zu gestalten und bin an einen Punkt gekommen, an dem ich einen Text über mich schreiben darf, damit Du weißt, mit wem Du es zu tun hast.
Ich habe erst nicht so richtig den Ansatz gefunden. Ich hatte 1000 Ideen und 1000 Ansätze aber ich lief Gefahr, zu blockieren und in eine regelrechte Schreibblockade zu kommen.
Da dachte ich, ich nehme einfach die Tools, die ich als Life Trust Coach gelernt habe, wende sie an mir selber an und durchbreche einfach mal mein altes Muster. Und so bin ich zu der Idee gekommen, mir ein Vorstellungsinterview zu geben.
Da gibt es zwei Seiten und gerne beantworte ich Dir auch beide. Ich bin Sven, verheiratet, habe eine Tochter, bin gelernter Elektriker und jetzt als Consultant/Projektleiter tätig. Das ist das Äußere, was Du sehen kannst. Aber Du darfst mir die Frage gerne nochmal stellen und vielleicht kannst Du das Wort WIRKLICH dabei noch einbauen.
Wenn ich Dir jetzt auf Deine zweite Frage antworte, wirst Du es, glaube ich, merken. Ich bin Mann, Vater, Ehemann, Liebhaber, Freund. Ich bin verletzlich und stark. Ich bin verlässlich und habe Durchhaltevermögen. Ich bin mutig und kann mich durchsetzen, ebenso wie zarghaft und nicht entscheidungsfreudig. Schüchtern und sensibel genauso wie oft Frustriert und wütend, Ja, das sind eigentlich die Punkte, die mich auszeichnen. Das andere ist nur eine Hülle.
Also, wenn ich so zurückblicke, gerade im Rahmen dieses Interviews, muss ich sagen, dass Veränderung, Transformation, weiter machen, nicht aufgeben und neue Wege gehen, mich eigentlich das komplette Leben begleitet hat. Da gibt es sicherlich wirkliche Knackpunkte, worüber ich auch gern erzähle.
Ein wirklicher Knackpunkt in meinem Leben, wo ich das erste Mal Veränderung gespürt habe, war als ich als siebenjähriges Kind alleine zur Kur auf eine Nordseeinsel geschickt wurde. Das war damals so. Heute ist es zum Glück anders. Aber damals als Kind war ich auf einmal von zu Hause getrennt und ziemlich lange auch von zu Hause wirklich abgeschnitten. Das ging fast zwölf Wochen und ich weiß heute, dass das viel mit mir machte. Bewusst und unbewusst.
Und das Unterbewusste habe ich im Späteren immer mal wieder erlebt. Erinnern kann ich mich nur an viel Heimweh, viele wechselnde Gruppen und Behandlungsmethoden, wo meine Bedürfnisse nicht gehört wurde. Das konnte ich mit verschiedenen Methoden für mich aufarbeiten. Außerdem habe ich mich mit zwei späteren Rehabilitationsmaßnahmen sehr bewusst meinem Trauma gestellt.
Meine restliche Schulzeit war dann von dieser langen Fehlzeit geprägt. Dadurch hing ich in einigen Fächern ziemlich hinterher und habe in Deutsch noch heute meine Probleme. Vielleicht wäre es besser gewesen, das Schuljahr zu wiederholen und dennoch kann ich heute stolz sagen, dass ich trotzdem oder vielleicht gerade deswegen MEINEN Weg gegangen bin.
Meine Ausbildungszeit und mein beruflicher Werdegang waren auch von Veränderungen und Weiterbildungen geprägt. Ich habe dann irgendwann den Sprung aus dem handwerklichen Bereich in einen Bürojob, ins Management, gewagt. Später entschied ich mich dann, ein Studium zum staatlich geprüften Techniker zu machen. Ich habe mich immer wieder auf die Veränderungen eingestellt und mich angepasst.
Im Familiären stand im jungen Erwachsenenalter die Familiengründung an. Und es war auf einmal klar, dass der normale Weg nicht so für mich vorgesehen war. Wir stellten fest, dass wir keine Kinder kriegen können und mussten schauen, wie unser neuer Lebensentwurf dann aussehen könnte.
Welche Wege gibt es und wollen wir diese Wege gehen? Das war eine Zeit mit Veränderungen, in der ich mir sehr eine Begleitung gewünscht hätte und gerne einen Anker im Außen gehabt hätte, um zu überlegen: Bin ich noch auf dem richtigen, auf meinem Weg? Ist es das, was ich wirklich will? Oder bin ich da in einem Hamsterrad oder besser gesagt, in den klassischen Rollen des Lebens gefangen? Schule, Ausbildung, Beruf, Heirat, 2 Kinder, Haus, Hund und so weiter….
Letztendlich musste ich mir mit meiner Frau überlegen, wie unser zukünftiger Lebensentwurf aussieht und welche Möglichkeiten sich jetzt bieten. Schließlich haben wir uns bewusst auf das Abenteuer eines Adoptionsprozesses eingelassen.
Vom Amt geprüft zu werden, ob man für die Erziehung eines Kindes fähig ist, ist schon sehr merkwürdig. Wäre ich sonst kein guter Vater oder dafür geeignet gewesen? Sage ich den Damen von der Adoptionsstelle die richtigen Antworten? Situationen, wo ich mit meinen Fragen kaum auf wirkliches Verständnis gestoßen bin.
Letztendlich waren das Prozesse, die wir als Paar durchleben und durchstehen mussten. Dass wir als Paar zusammengestanden haben, dafür war ich auch sehr dankbar, weil wir uns immer wieder gegenseitig ge- und unterstützt haben, wenn es einem Partner nicht gut ging. Aber auch hier waren wieder die Fragen: „Wo bin ich und wo stehe ich? Ist es das, was ich wirklich will und wie finde ich mit MEINEN Ängsten, Sorgen und Schmerzen als Mann Gehör, um sie nicht in mich hinein fressen zu müssen?“.
Heute bin ich Adoptivvater einer wunderbaren Tochter. Auch hier bin ich ständigen Veränderungen ausgesetzt. Das geht damit los, dass ich mich vorbehaltlos der Herkunftsfamilie öffne und in mein Leben integriere. Durch die Behinderung meiner Tochter, eine Alkoholschädigung, die während der Schwangerschaft entstand, kurz FASD, gibt es ständig Herausforderungen, die im Außen nur schwer nachvollziehbar sind.
Hier ist immer wieder meine geistige Flexibilität und mein Optimismus gefragt. Das Suchen und Akzeptieren von neuen Wegen, die für meine Tochter das beste sind und vielleicht nicht dem klassischem „Werdegang“ entsprechen. Und auch der Umgang mit den eigenen Wünschen und Erwartungen sind ein großes Thema, dem ich mich immer wieder stellen darf. Um so schöner, dass mir das mit wachsender Lebenserfahrung leichter fällt und ich einige Bordmittel etabliert habe.
Die Zeit, als meine Familienplanung und die berufliche Karriere richtig losgingen, in dem Alter zwischen 30 und Mitte 40, war geprägt von viel Wut und Frust. Ich fühlte mich auch hier wieder unverstanden auf allen Ebenen. Gerade im Job rieb ich mich oft auf und die Anspannung übertrug sich in mein Privatleben. Und auch das war eine Veränderung, der ich mich stellen musste.
Zum Glück war ich sensibel genug, um zu merken, dass das für meine Familie nicht gut ist und am allerwenigsten natürlich für mich selbst. Ich fragte mich, ob ich so leben möchte oder ob es mich stört.
Ich habe mich immer wieder auf die Suche gemacht, um zu gucken, wo meine starken Emotionen herkommen und was ich tun kann, um sie zu befrieden.
Und so ist es letztendlich auch zu dieser Coachingausbildung gekommen. Lange habe ich davon gesprochen und so viele Erfahrungen mit Begleitung gemacht. Ich habe selbst Coaching genossen, Therapie und div. Angebote, wie Familienaufstellungen, gemacht.
Außerdem habe ich verschiedene Ausbildungen gemacht – alles Bruchstücke, die ich mit der Coachingausbildung gern zusammenführen und verbinden wollte.
Ja, das ist eine spannende Geschichte. Eigentlich wollte ich die Coachingausbildung für mich selber machen und für mein berufliches Vorankommen. Und während der Ausbildung kam ein sehr starker Impuls und eine große Vision, dass da doch mehr ist und dass es vielleicht das ist, wo meine Zukunft liegt.
Und da ich Veränderungsprozesse kenne und öfters durchlebt habe, habe ich mich geöffnet und, ja, hier bin ich. Ich hätte vor ein paar Jahren auch nicht gedacht, dass ich diesen Weg mal gehen würde. Aber das Leben ist bunt und immer zu neuen Überraschungen bereit.
Ich habe mir überlegt, was das ist, was mir am meisten gefehlt hat oder das, was mir immer weitergeholfen hat. Und wenn Du vielleicht schon meine Vision gelesen hast, wozu ich Dich herzlich einlade, dann wirst Du das vielleicht verstehen.
Mir hat oft im Leben wirklich jemand gefehlt, wo ich hingehen kann, in einen geschützten Raum und der mir WIRKLICH, und ich sage das nochmal, WIRKLICH zuhört und nicht gleich sagt: „Du musst dies oder das machen. Probiere mal das aus…!“. Ich suchte jemanden, der wirklich zuhört und einfach nur Impulse gibt oder Fragen stellt, damit ich in meiner persönlichen Entwicklung weiter komme. Und so eine Person, ich habe sie in meinem Leben zweimal getroffen, hätte ich gern öfters gehabt in bestimmten Situationen.
Das ist das, was ich gerne in die Welt tragen würde. Wenn Du Gehör findest, Deine eigenen Fragen in einem geschützten Raum aussprechen kannst, schafft das unwahrscheinlich viel Entlastung. Diese Entlastung setzt wiederum Energie frei, mit der Du Dir dann selbst Deine Fragen beantworten und in die Veränderung kommen kannst. Du kannst dann wieder spüren, dass Du das Ruder für Dein Leben in der Hand hast.